BIM: Planung bis Betrieb
MITARBEITER DER BPS INTERNATIONAL GMBH, MÜNCHEN BERICHTEN ÜBER EINFÜHRUNG UND NACHGEWIESENEN NUTZEN VON BIM-ARBEITSMETHODIKEN . FÜR DIE TGA WIRD MIT SOLAR-COMPTER-SOFTWARE GEARBEITET. (AUS DEM SOLARCOMPUTER MAGAZIN 01/2017)
Ursprünglich ist BPS International als IT-Unternehmen entstanden, welches erst mit dem Bau und der Entwicklung firmeneigener Businessparks um ein Planungsbüro erweitert wurde. Daher stand vom ersten Tag an nicht nur die Planung, sondern vor allem der effektive Betrieb von Immobilien im Mittelpunkt von BPS. Wenn man aus einer Hand Immobilien plant, entwickelt und betreibt, ist es selbstverständlich, dass die Vorteile von BIM in vollem Umfang genutzt werden müssen. In den Planungsphasen liegen die Vorteile von BIM unter anderem in den modernen Berechnungsverfahren.
Der Weg in Richtung BIM begann bei BPS mit dem Einsatz von 3D-Architektur- und TGA-Planung. Dabei wurden zwei Ziele verfolgt: Einerseits wurden alle neuen Projekte als parametrisierte 3D-Modelle strikt nach der neu erlernten Vorgehensweise angelegt; andererseits wurden parallel dazu die firmeneigenen Immobilienbestände von insgesamt 80.000 m² nachträglich mit Autodesk Revit digitalisiert. Mit Beginn der praktischen Anwendung von BIM-Daten für Flächen- und Facility Management, hatte BPS International keine Zeit, auf die BIM-Planung und Erstellung von Neubauobjekten zu warten.
Es ging letzten Endes darum, möglichst schnell prüfen zu können, welchen Nutzen der Betreiber aus BIM-Arbeitsmethodiken im Gebäudebetrieb ziehen kann. Schließlich werden die 3D-Modelle nicht für eine Modellausstellung, sondern für besseres ROI in der Immobilienentwicklung „produziert“. Es stellte sich die Frage, welche Daten und in welcher Form können die Daten dem Modell entnommen werden, sowie welche Softwarekombinationen dabei in Frage kommen. Die Erfahrung der praktischen Anwendung von BIM-Daten und dem damit verbundenen Einsatz von mobilen Geräten, hat alte Vorgänge auf der Baustelle sowie bei der Anlagenwartung grundlegend verändert. Auch die Vorgänge im Planungsbereich sowie die Strukturierung der Aufgaben und des dazu geeigneten Planungsteams sind dabei betroffen gewesen.
Heute kann das interdisziplinäre Planungsbüro von BPS auf das Können von ca. 60 Mitarbeitern vertrauen, wenn es darum geht, die Herausforderungen der modernen BIM- Gebäudeplanung mit einer praxisorientierten Herangehensweise zu meistern. Mit der Entwicklung der BPS-Firmenstruktur und dem Wachstum des Planungsbüros haben sich einige Softwareprodukte etabliert, welche BIM als eine ganzheitliche Methode für die Entwicklung von Immobilien ermöglichen.
OpenBIM ist bereits heute für den Austausch und für die Archivierung von Daten unausweichlich; aber solange die Möglichkeit besteht, die Gewerke Architektur, TGA und Statik in ihren nativen Formaten zu belassen und an einem zentralen Modell zu bearbeiten, sollte man darauf aus Gründen der Verlässlichkeit und der geringen Fehleranfälligkeit nicht verzichten. Für BPS International ist Revit im Moment der Grundstein für alle Planungsaktivitäten. Daher war auch bei der Wahl der Berechnungssoftware die Kompatibilität mit Revit eine Grundvoraussetzung. BPS hat verschiedene Softwarelösungen für eine Kombination mit Autodesk Revit getestet und ist zu dem Schluss gekommen, dass die von SOLAR COMPUTER bereitgestellten Module alle Anforderungen von BPS erfüllen. Es wurde ein besonders großes Augenmerk auf Import- und Exportfunktionen von und nach Revit gelegt.
So sagt die BIM-Managerin der BPS-Guppe Yulyia Zolotova: „Durch das SOLAR- COMPUTER-Modul GBIS erfolgt die bidirektionale Übertragung von Informationen aus den BIM-Modellen direkt in SOLAR oder umgekehrt. Die Berichte werden bei der Übertragung von Informationen aus dem Modell generiert. Das ermöglicht es, Fehler zu finden und sofort nachzubessern. Die Übertragung der Informationen erfolgt automatisch. Das reduziert nicht nur deutlich den Zeitaufwand für die Planung, sondern minimiert auch menschliche Fehler während den Berechnungen.“
Obwohl die manuelle Kalkulation im TGA-Bereich noch verwendet wird, ist BPS schon allein durch den Firmenursprung an einer modernen Softwarelösung interessiert, die unserer 3D-Planung nahe liegt. Während simple Operationen noch in Revit berechnet werden können, bleibt für anspruchsvollere bzw. komplexere Kalkulationen wie z.B. Schallpegelberechnung für Rohrleitungssysteme, nur die Möglichkeit, spezialisierte Software zu verwenden, welche sich am besten in Revit integrieren oder zumindest verbinden lässt.
Dimitri Kats als leitender Architekt der BPS Gruppe sagt dazu: „Bei dem Ziel, eine BIM- Berechnungssoftware anzuwenden, muss man natürlich die Anforderungen an das Revit-Modell im Auge behalten. Daher haben erste „spontane“ Versuche, entsprechende Software zu verwenden, nicht immer Erfolg gehabt. Aber mit der Zeit hat sich bei uns eine entsprechende Arbeitsweise etabliert.“
BPS International verwendet zurzeit SOLAR–Module für U-Wertberechnung nach DIN EN ISO 6946 / k-Wertberechnung nach DIN 4108, Heizlastberechnung nach DIN EN 12831, Energieeffizienz Gebäude nach EnEV, Heizkörperauslegung nach VDI 6030 und Rohrnetzberechnung nach VDI 3805. Diese Module unterstützten BPS bei allen Berechnungen, die für Revit zu komplex oder eine manuelle Kalkulation sind.